Es ist eine der am häufigsten gestellte Fragen: Wie komme ich auf einen passenden Jahresabschluss für mein Thema? In diesem Blogbeitrag findest du ein Paar Ideen dazu.

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Wo man grundsätzlich Jahresabschlüsse findet und worauf ist dabei zu achten, habe ich bereits in dem Blogbeitrag „Wo soll ich jetzt denn die Jahresabschlüsse herzaubern?“ gerschrieben.

Wenn ich meine Beobachtungen resümiere, können die Herangehensweise zur Themenfindung grundsätzlich wie folgt unterschieden werden:

„Goldgräber-Ansatz“

Dabei sucht man sich im ersten Schritt einige Bilanzen der Unternehmen ab bestimmter Größe aus Bundesanzeiger raus. (Disclaimer! Diese sind kostenlos unter www.bundesanzeiger.de erhältlich und müssen nicht bei Handelsregister gekauft werden). Anschließend analysiert man einige wichtige Kennzahlen, um einen Problembereich aufzudecken. Sobald man eine Schwachstelle entdeckt hat, steigt man in tiefere Ursachenanalyse. Daraus wird dann das Problem bzw. das Thema abgeleitet.

Vorteile:

Man hat schon ein Problem mit tatsächlichen Zahlen und man muss keine Zeit darin investieren. Besonders Schlaue „graben“ nicht nur im letzten Jahr, sondern in Berichtsperioden davor: Denn es kann sein, dass es ein Problem in Vorjahren gab, welches schon gelöst wurde. In diesem Fall hat man eben sogar die Lösung „auf dem silbernen Tablett serviert“.

Nachteile:

Die Suche kann relativ zeitintensiv werden. Zwar hat fast jeder Jahresabschluss ein oder anderes Problem, es ist aber nicht so leicht für ein „ungeschultes Auge“ es schnell zu entdecken.

Praxistipp:

Daher lohnt es sich, hier frühzeitig auf die Suche zu machen und auch sich in eigener Umwelt umzuhören: Welche Unternehmen in der Region haben zur Zeit welche Schwierigkeiten? Möglicherweise eignen sich dann einige dieser Probleme gut für die Präsentation zur mündlichen Prüfung.

Ansatz: „Traue keiner Bilanz, die du nicht selbst gefälscht hast.“

Bei dem Ansatz denkt man sich zuerst ein Thema rein abstrakt/ theoretisch aus. Meistens passiert es, wenn man sich mit diesem Bereich der mündlichen Prüfung erst kurzfristig vor der Einreichung des Themas beschäftig – da hat man schlechtweg keine Zeit auf die Bilanzsuche zu gehen. Anschließend (für gewöhnlich nach erfolgreich bestandenen schriftlichen Prüfung) wird ein Jahresabschluss „entwickelt“, damit diese dann das gewünschte Problem ausweist.

Vorteile:

Man hat passgenauere Bilanz zu dem angekündigten Problem. Am Anfang, vor der Ausarbeitung der Präsentation, hat man weniger Stress.

Nachteil:

Um so mehr hat man hohen Stress nachher. Einen Jahresabschluss auszudenken ist eine ernsthafte Herausforderung, die nicht zu unterschätzen ist. Meistens fehlt hier „das Gefühl“ für entsprechende Posten und der Jahresabschluss sieht dann am Ende komisch aus.

Praxistipp:

Hier lohnt es sich, den Jahresabschluss eines ähnliches Unternehmens zu suchen und dann Bilanz- und GuV- Posten von eigengebackenem Jahresabschluss proportional zu diesem zu gestalten. Gutes Tool dafür ist „Vertical Analysis“: Zuerst die vertikale Analyse von dem Vergleichsabschluss und dann die Verhältnisse auf eigene Daten zu übertragen (natürlicherweise unter der Berücksichtigung des Problems ).

Welcher Ansatz liegt dir näher? Schreib in die Kommentare!

 

Quellen:

AccountingTools: Vertical analysis definition.

https://www.accountingtools.com/articles/2017/5/17/vertical-analysis Abruf am 05.05.2021

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